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Mappe oder Kontakte – was ist wichtiger, um erfolgreich in den Beruf „Fotograf“ zu starten?

Für die meisten Fotoassistenten steht irgendwann der Schritt in die Selbstständigkeit als Fotograf an. Was sich einfach anhört, birgt allerdings im Alltag viele Tücken und so ist es nicht verwunderlich, dass die Vorgehensweise und die Zeitspanne von Assistent zu Assistent stark variieren.

Einige Assistenten sind der Ansicht, man müsse nach der Assistenzzeit erst einmal eine möglichst gute Mappe zusammen fotografieren, bevor man sich bei Auftraggebern vorstellen kann.
Die meisten hingegen vertreten die Meinung, dass Netzwerken essentiell sei. So beginnen Manche schon während der Assistenzzeit, kleinere Jobs zu akquirieren, teilweise sogar ohne Mappe und nur über persönliche Kontakte. Diese Assistenten fangen oft schon sehr früh an, am Set nicht nur als Fotoassistent zu arbeiten, sondern gezielt persönliche Kontakte zu den Artbuyern oder anderen Auftraggebern aufzubauen. Ist man clever, pflegt man diese Kontakte dann von Zeit zu Zeit auf einer persönlichen Ebene und zwar auch ohne Bezug auf die eigene fotografische Karriere. Wenn es aber später spruchreif wird, hat man durch solche Beziehungen enorme Vorteile beim Sprung in die Selbstständigkeit.

Denn je persönlicher diese Verbindungen über die Zeit gewachsen sind, desto einfacher ist es, nach ehrlichem Feedback zur Mappe zu fragen. Sicherlich kann man auch ohne Kontakte eine Mappenrunde machen. Meist wird man dann aber als Feedback hören: „Vielen Dank, wir melden uns, wenn wir etwas passendes haben“. Das heißt im Normalfall soviel wie: „Wir melden uns nur dann, wenn alles Stricke reißen und wir sonst niemanden gefunden haben”.

Sicherlich ist dieses Networking nicht jedermanns Sache, aber es hilft ungemein beim Sprung ins Fotografenleben. Mit persönlichen Kontakten ist es zudem einfacher, nach kleinen Testjobs zu fragen. Meist sind das dann zwar unbezahlte Pitche oder andere Bildideen, die ansonsten ein Grafiker geknipst hätte, bei denen man sich dann aber als junger Fotograf beweisen kann.

Ob man schon während der Assistenzzeit anfängt, seine Fühler auszustrecken und kleine Jobs annimmt, ist eine persönliche Ansichtssache. Sicherlich kann es komisch aussehen, wenn man sich bei einer Agentur als neuer Shootingstar vorgestellt hat und einige Monate später dann wieder als Assistent eines Fotografen für genau diese Agentur arbeitet. Kein Problem ist dies aber wieder, wenn ein persönlicher Kontakt besteht und man dem Artbuyer ehrlich sagen kann, dass man sich freut, mal wieder als Assistent mit ihm zu arbeiten.

Sicherlich ist eine Mappe dennoch nicht verzichtbar, aber es ist auch jedem Artbuyer klar, dass ein Berufseinsteiger nicht die Qualität an Bildern in der Mappe haben kann, wie jemand, der schon etliche große Jobs fotografiert hat. Als Nachwuchsfotograf kann man aber auch ohne viel Budget mit einer eigenen Bildsprache punkten und dadurch, dass ein potentieller Auftraggeber in der Mappe erkennt, wofür man steht. Fotografisch, ästhetisch und auch persönlich.

Passend dazu haben in der diesjährigen Fotoassistentenumfrage auch nur 2 % der befragten Assistenten angegeben, dass die Mappe ausschlaggebend wichtig sei, um erfolgreich in den Beruf des Fotografen zu starten und um erste Jobs zu akquirieren. Die richtigen Kontakte sind somit nach wie vor das beste Mittel, um in der Fotografie erfolgreich Fuß zu fassen.

 

 

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