Über den Blog

Fotoassiblog ist der Blog von Fotoassistent.de.

Seit 2002 gibt die Seite Fotoassistenten und Digital Operators die Möglichkeit, sich optimal zu präsentieren.

Mit einem Eintrag ist man auf Fotoassistent.de, PhotoAssistant.com PhotoAssistant.co.uk sowie AssistantsPhoto.fr gelistet und somit unter den wahrscheinlich bestmöglichen Domains international vertreten.

Zusätzlich bekommt jeder Assistent auf der Seite automatisch die Jobangebote zugeschickt, die Fotografen in seinem Land über den Verteiler schicken.
Finde hunderte Fotoassistenten auf unserer Hauptseite: www.fotoassistent.de

Mappe oder Kontakte – was ist wichtiger, wenn man sich als Fotograf selbstständig macht?

Solange man als Fotoassistent arbeitet, ist die eigene Mappe ziemlich unwichtig. Für die wenigsten Fotografen sind die Bilder des Fotoassistenten ein Kriterium für eine Buchung.
Sobald man sich dann aber als Fotograf selbstständig macht, benötigt man ein Portfolio. Aber wie wichtig ist die Mappe wirklich für die ersten Jobs? Wir hatten in der Umfrage gefragt, ob Kontakte oder eine gute Mappe wichtiger sind. Das Ergebnis hat dann doch etwas überrascht, denn es war sehr eindeutig. Ohne Vitamin B scheint nach Ansicht der befragten Assistenten scheinbar nichts mehr zu gehen. Nur 4% glauben, dass man vor allem eine gute Mappe benötigt.


Wir haben dazu Silke Güldner befragt, die seit über 10 Jahren Fotografen beim Marketing und dem Portfolio coacht.

FA: Hallo Frau Güldner, in unserer Jahresumfrage hielten nur 4% der Assistenten eine gute Mappe beim Start in die Selbstständigkeit für wichtiger als gute Kontakte. Deckt sich das mit Ihrer Erfahrung, benötigt man vor allem „Vitamin B“?

Silke Güldner: Grundsätzlich ist es so, dass, neben dem Portfolio Kontakte und Beziehungen enorm wichtig sind für erste Jobs und auch darüber hinaus. Aber die besten Kontakte nützen wenig, wenn die kreative und handwerkliche Leistung nicht deutlich wird. Tolle Kontakte zu Entscheidern bringen mich nur weiter, wenn ich erste gute Arbeiten vorzeigen kann. Besonders dann, wenn ich es auf die Hochkaräter der Werbe- und Medienbranche abgesehen habe.
Natürlich erwartet aber niemand die großen Marken und Namen im Portfolio eines Nachwuchs-Fotografen. Noch ein Tipp: Mittlerweile hat die Website eines Fotografen immer mehr die Funktion des Portfolios übernommen und ist viel wichtiger in der ersten Entscheidungsphase und auf der Suche nach Nachwuchs-Fotografen geworden.

FA: Wird das Portfolio im Laufe einer Fotografenkarriere immer wichtiger? Wenn der Fotograf zum Beispiel über eine Repräsentanz arbeitet, wird er dann eher nur aufgrund seiner Referenzen gebucht?

Silke Güldner: Das Portfolio ist schon zu Begin ein wichtiges Kriterium, um die richtigen Kontakte zu sammeln. Ein gutes Beispiel dafür ist das jährliche „Weitsprung“ Portfolio-Screening. Wenn ein Art Buyer oder Art Direktor einen Fotografen für ein Kundenprojekt sucht, sind Inhalte und Themen des Portfolios sowie die Bildsprache des Fotografen suchrelevant.
Das Portfolio, und damit ist die inhaltliche Arbeit, also die Handschrift des Fotografen gemeint, muss diese Aufgabe erfüllen und den potenziellen Kunden überzeugen. Hochwertige Kunden erwarten hochwertige Referenzen oder entsprechende freie Arbeiten, damit sie einem Fotografen ein Budget oder einen Kunden anvertrauen. Dabei darf das Portfolio nicht zu viele kommerzielle Referenzen enthalten, denn in der Werbebranche wird sehr viel Wert auf kreative freie Projekte gelegt. Referenzen signalisieren Erfahrung und viele Repräsentanten arbeiten erst dann mit einem Fotografen zusammen, wenn dieser bereits Expertise und Kontakte gesammelt hat.

FA: Können sich Fotografen leichter im Markt etablieren, die vorher assistiert haben? Halten Sie die Assistenzzeit grundsätzlich für eine sinnvolle Zeit?

Silke Güldner: Absolut, wenn ein junger Fotograf in Richtung Werbung oder Redaktion möchte, sollte er unbedingt bei guten Leuten assistieren. Assistenzen bei marktrelevanten Fotografen sind oftmals das einzige Katapult, um in diesem Markt Einblick und Kontakte zu bekommen. Auch um die gesamte Infrastruktur einer guten Fotoproduktion kennen zu lernen und für die eigene Organisation sind Assistenzen wichtig. Die Persönlichkeit und das Portfolio eines Fotografen kann sich besser entwickeln, sie werden mit Anforderungen konfrontiert, die in einer Ausbildung oder einem Studium nicht vorkommen.

FA: Gibt es einen Punkt, den fast alle beim Start in die Selbstständigkeit vernachlässigen? Was legen Sie jungen Fotografen besonders ans Herz, die sich von Ihnen coachen lassen?

Silke Güldner: Beim Start in die Selbstständigkeit ist vielen nicht klar, was sie im Markt erwartet. Sie wissen nicht in welche Richtung sie sich entwickeln sollen und haben zu dem Zeitpunkt oft keinen Einblick in die Entscheidungsstrukturen der Agenturen und Verlage. Junge Fotografen kommen nach einem Studium „neu auf einen Markt“, über den man ihnen vorher nichts erzählt hat. Manche Fachhochschulen machen kein Geheimnis daraus, dass lediglich 5% der Studenten im Bereich Fotografie in den angewandten Bereich gehen wollen. Zum Startzeitpunkt haben viele Nachwuchs-Fotografen keine Ahnung, was sie ausser ihrer Diplom Arbeit zeigen sollen. Aber auch Themen, wie die Angebotserstellung oder Honorabildung und der Umgang mit Nutzungsrechten wirft bei den meisten Fragen auf. Ganz abgesehen von rechtlichen Grundlagen für die Selbständigkeit.
Diese Themen und viele andere sind Teil eines guten Gründungscoachings. Nachwuchs-Fotografen können zum Beispiel bei der Hamburg Kreativ Gesellschaft (Förderung für Fotografen aus Hamburg), oder auch über die Wirtschaftsförderung des BAFA Zuschüsse zum Coaching beantragen und natürlich auch direkt zu mir kommen.

Mehr über die Angebote von Silke Güldner gibt es auf: Silke Güldner – Coaching für Fotografen

 

 

 

Comments are closed.