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Fotoassiblog ist der Blog von Fotoassistent.de.

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Zusätzlich bekommt jeder Assistent auf der Seite automatisch die Jobangebote zugeschickt, die Fotografen in seinem Land über den Verteiler schicken.
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Die Fotoassistenz – ein Job fürs Leben?

Obwohl ein Großteil der Assistenten in der vorletzten Jahresbefragung angaben, dass die Fotoassistenz ein toller Job ist, den sie gerne machen und mit dem sich relativ einfach Geld verdienen lässt, konnten sich nur 11% vorstellen, den Job lebenslang auszuüben.
So sehen die meisten Assistenten in der Assistenzzeit einfach nur eine gute Möglichkeit, um nach einer Ausbildung oder einem Fotostudium Erfahrungen zu sammeln und Einblicke in die Branche zu erhalten.
Nachdem es also für 89% der Fotoassistenten keine Option ist, lebenslang zu assistieren, haben wir in der diesjährigen Befragung gefragt, ob sie sich vorstellen können, den Job „lange“ auszuüben.

Knapp 70% haben mit einem „Ja“ oder „Vielleicht“ geantwortet und nur noch 33% mit einem klaren „Nein“.

Umfrage fotoassistent Job lebenslang

„Lange“ ist natürlich relativ, aber zumindest zeigt die Antwort, dass es ähnlich wie in den USA auch bei uns möglich ist, dass es hauptberufliche Fotoassistenten und Digital Operator jenseits von 30 Jahren geben kann – sofern Fotografen diese dann auch buchen. Gerade im Digital Support sind ältere Assistenten ja auch heute schon durchaus üblich.

 

Aber wo liegen die Unterschiede zwischen Deutschland und den USA, dass ältere Assistenten dort eher akzeptiert werden?

Wir haben mit Shawn Cullin gesprochen, einem Fotoassistenten, der seit über 20 Jahren erfolgreich in den USA assistiert.

FA: Hallo Shawn, Du arbeitest mittlerweile seit mehr als 20 Jahren als Fotoassistent in den USA. Für Deutschland ist es ungewöhnlich, wenn der Assistent deutlich älter als der Fotograf ist. Wie ist das in den USA?

Shawn Cullen: So viele Jahre als Assistent zu arbeiten ist auch bei uns eher die Ausnahme. Die meisten Fotoassistenten wagen irgendwann den Schritt zum Fotografen oder hören einfach auf und machen andere Jobs. Ich kenne aber ein paar andere Assistenten, die ähnlich wie ich über 20 Jahre im Job sind oder sogar noch etwas länger. Aber sehr viele sind das nicht.

FA: Wie lange wirst Du noch als Assistent arbeiten? 

Shawn Cullen: Derzeit macht es noch richtig viel Spaß und ich freue mich auf jede Fotoproduktion. Weder morgens sehr früh raus zu müssen, noch 12 oder 14 Stunden am Tag zu arbeiten, stört mich am Job. Ich denke 3 oder 4 Jahre werde ich sicher noch assistieren. Der ältestes Fotoassistent den ich kenne, müsste jetzt knapp 48 Jahre alt sein. Er erwähnte einmal, 5 Jahre älter zu sein, somit dürfte er knapp 50 sein.

FA: In Deutschland assistieren die meisten um Erfahrungen zu sammeln und dann möglichst schnell Fotograf zu werden. Gibt es da Unterschiede zu den USA?

Shawn Cullen: Ich denke, dass man als Fotoassistent jede Gelegenheit nutzen sollte, um möglichst viele neue Erfahrungen zu sammeln. Egal, ob es andere Bereiche wie food, transportation, fashion oder Lifestylefotografie sind, jede Erfahrung mit anderem Lichtequipment, großen Produktionen und anderen Assistenten oder Fotografen bringt einen etwas weiter. Das dürfte aber überall auf der Welt ähnlich sein.

Dass ich so lange assistiere hat sich einfach ergeben. Als ich gerade als Fotograf starten wollte, setzte sich digital richtig durch. Ich verkaufte dann meine analogen Kameras und wollte nur übergangsweise assistieren, um genug Geld für Digitalequipment zu verdienen. Nach einem Jahr war ich dann als Assistent so gut gebucht, hatte viele neue Orte gesehen und es machte mir so viel Spaß, dass ich einfach weitermachte.

FA: Viele Fotografen wünschen sich in Deutschland eher jüngere Assistenten, so dass am Set optisch schon sichtbar ist, wer der Chef ist. Wie ist das in den USA? Spielt das Alter des Assistenten eine Rolle?

Shawn Cullen: Nach meiner Erfahrung spielt das Alter des Assistenten in den USA keine große Rolle. Sicherlich mögen jüngere Assistenten manchmal körperlich belastbarer sein, sie haben aber dann auch nicht die jahrelange Erfahrung. Ich denke, dass Fotografen verschiedene Ansprüche an einen Assistenten haben. Hart zu arbeiten ist sicher ein wichtiger Punkt. Aber loyal und vertrauenswürdig zu sein, sowie zu wissen, wie man mit Kunden umgehen sollte, das ist dann oft sogar noch wichtiger. Diese Woche arbeite ich zum Beispiel für einen Fotografen, der 20 Jahre jünger ist als ich. Ich bin mir sicher, dass er neben meiner Arbeitseinstellung gerade auch meine Erfahrung schätzt. Ansonsten hätte er ja auch einen jüngeren buchen können.

FA: Wie haben sich in den USA die Anforderungen an Assistenten in den letzten Jahren verändert? Wie viel digital support fällt in Deinen Aufgabenbereich?

Shawn Cullen: Immer mehr Fotografen erwarten einfach, dass man neben Kamera- und Lichttechnik auch den digital support übernimmt. Gerade auf kleineren Shootings ist das hier üblich.

Ich bin lieber nur für Kamera und Licht verantwortlich. Auf den größeren Jobs haben wir so gut wie immer einen Digital Operator mit dabei und das finde ich auch gut. So kann ich mich um das Licht und die Wünsche des Fotografen kümmern und der Digital Operator kümmert sich um das Datenhandling. Ein Fotoassistent, der beide Aufgaben übernimmt, muss das ganze Shooting hochkonzentriert sein. Es passiert dann einfach zu leicht, dass man doch etwas vergisst, wenn man mehrerer Aufgaben parallel übernehmen muss.

FA: Gibt es in den USA einen Unterschied in der Bezahlung zwischen reinen Fotoassistenten und denen, die auch den Digital Support übernehmen?

Shawn Cullen: Bei uns vermieten viele Digital Operator eigenes Equipment an die Fotografen. Meist sind das dann ein Laptop, Monitor, Backupfestplatten oder externe Batterien für Locationshoots. Das ist meiner Erfahrung nach der einzige Weg, wie man mehr verdienen kann. Dass man als Fotoassistent einen höheren Tagessatz berechnen kann, wenn man auch digitale Aufgaben übernimmt, gibt es meiner Erfahrung nach in den USA nicht.

Mehr über Shawn Cullin, seine Vita und Referenzen findet man auf seiner Webseite: Fotoassistent Shawn Cullen aus San Diego

 

Wie viele Jahre lang arbeitet ein Fotoassistent in Deutschland?

Viele der Fotoassistenten sehen wie in den letzten Jahren die Assistenzzeit vor allem als eine Phase des Lernens und dementsprechend machen sich die meisten nach wenigen Jahren selbstständig. Spätestens scheint dieser Punkt nach 7 oder 8 Jahren Fotoassistenz erreicht zu sein. Der stärkste Rückgang ist nach 6 Jahren. Nur 10% der Assistenten sind demnach länger als 8 Jahre mit dabei.

wie viele Jahre arbeitet ein Fotoassistent

 

 

 

 

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